Als der Geologe Peter Giesen 2008 in einem Lindlarer Steinbruch anhand eines versteinerten „Calamophyton“ den Nachweis entdeckte, dass der älteste Wald der Welt vor 390 Millionen Jahren in Lindlar stand, war dies nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen eine Attraktion. Das sogenannte Sensationsfossil konnte im Anschluss im LVR-Landesmuseum Bonn sowie in weiteren Ausstellungen in Köln und Herne besichtigt werden, bevor es im Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn zwischengelagert wurde. Denn von Beginn an war klar, dass das fossile Fundstück seinen endgültigen Platz in seinem Heimatort Lindlar bekommen sollte.
Mit dem Fortschreiten der Planungen für das Grauwacke-Museum entschied sich Stephan Halbach, Leiter von LindlarTouristik, die Abholung in Angriff zu nehmen. In enger Kooperation mit dem Steinbruchbetrieb BGS, der neben Fahrer und Fahrzeug auch das erforderliche Equipment zur Verfügung stellte, wurde der Transport sorgfältig vorbereitet. Beim Verladen des versteinerten ältesten Baumes halfen neben Fahrer Bogdan Raczkowski und Stephan Halbach auch Mitarbeiter des Paläontologischen Museums sowie der Bonner Universität. Halbach war sichtbar erleichtert, als das Fossil nach insgesamt fünf Stunden unversehrt im Industriegebiet Klause ankam, wo es bis zur Museumseröffnung in einer Lagerhalle verbleibt.
„Es ist einfach toll für Lindlar, dass das Fossil endlich wieder zuhause ist“, freut sich der Leiter des Tourismusbüros. „Das ist ein Riesenschritt in Richtung Eröffnung unseres Grauwacke-Museums“, so Halbach weiter. In dem Museum, dessen Eröffnung auf dem Gelände von 2T nach aktuellem Planungsstand noch in diesem Jahr stattfinden soll, werden neben dem Sensationsfossil und dem Thema „Ältester Wald“ und seiner Entstehung auch die Geschichte der Grauwacke sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Lindlarer Steinhauer im Mittelpunkt stehen.
Die Bergische Landeszeitung war ebenfalls bei der Abholung dabei und hat in der Ausgabe vom 1. Juni darüber berichtet. Hier geht es zum Artikel.